Energetische Sanierung F5, Schwabach

„Moderne Bungalows am Rand des Waldes – der Sonne geöffnet.“

Nürnberger Nachrichten 1959

„Nicht jeder kann so bauen wie er will.“

Nürnberger Nachrichten 1961

Eine Gruppe von 4 Bauherren hat 1957 gegen zahlreiche Widerstände mit dem Fürther Architekten Heinrich Graber vier Bungalows am Waldrand in Schwabach-Wolkersdorf realisiert.

Der Fürther Architekt Heinrich Graber (1926-2001) zählt zu den sensibelsten und kreativsten Nachkriegsarchitekten der „ersten Generation“ in Deutschland. Seine Bauten bestechen durch äußerste Funktionalität und geniale Gliederung der Baukörper in allen Teilen. Man spürt das elementare Wissen um die Materie und deren Einsatzmöglichkeiten. Augenfällig ist die Material- und Farbkomposition seiner Bauten. Überhaupt kann man ihn, was seine Architektur und deren Gestaltungsmittel und Komponenten betrifft, ohne Übertreibung, als „Künstler am Bau“ bezeichnen.

Graber studierte zunächst nach der Schulzeit an der Berufsschule Nürnberg Malerei bei Georg Weidenbacher. Dabei ging er u. a. in die Lehrklasse für Akt und Studienkopf mit dem Fürther Kunstmaler Georg Schilling. Anschließend absolvierte er eine Lehre als Maurer und nahm anschließend ein Studium an der Akademie für angewandte Technik am Ohm-Polytechnikum Nürnberg auf, das er mit dem Abschluss als Dipl.-Ing. (FH) abschloss.

Heinrich Graber war seit 1953 als freischaffender Architekt tätig. Ab Mitte der 1970er Jahre befand sich sein Büro in der Fichtenstraße 67 a, oben im Penthouse lag seine Wohnung. Heinrich Graber war im Januar 1975 auch Gründungsmitglied des Altstadtvereins. Das Logo des Altstadtvereins wurde von Heinrich Graber entworfen.

Eines seiner bekanntesten Bauwerke dürfte die Norishalle sein.

Ab Ende der 1980er Jahre war Graber bis ca. 1992 Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Coburg im Bereich Architektur und Innenarchitektur. Gegen Ende seines Lebens hatte Graber zunehmend Probleme mit seinem Gedächtnis, sodass er immer wieder desorientiert war und vertraute Orte nicht mehr erkannte sowie nicht mehr situationsgerecht reagierte. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in einem Roßtaler Pflegeheim, ehe er 2001 in Fürth verstarb.

(Quelle: Wikipedia)

Nach 11 Jahren Leerstand hat der Sohn eines der Bauherren einen der Bungalows verkauft.

Die Käufer haben das Haus vor dem Abriss bewahrt und sich für eine Kernsanierung entschieden und die Bausubstanz auf die energetischen Anforderungen an ein Wohngebäude mit der Energieeffizienzklasse 40 angepasst.

Der Grundriss wurde nicht wesentlich verändert, das Splitlevel erhalten. Im Erdgeschoss befinden sich zwei Büros, nach Süden orientiert die offene Wohnküche mit Esstisch als zentraler Aufenthaltsraum. Der Wohnbereich liegt im tieferen Bereich nach Westen gerichtet. Schlafzimmer und Elternbad befinden sich ebenfalls im oberen Bereich.

Das Untergeschoss wurde um fast einen Meter tiefer gelegt, sodass Wohnraum entstehen konnte, der den Anforderungen an vollwertige, qualitativ hochwertige Räume entspricht.

Es entstand ein Tiefhof mit Sonnenterrasse, den die Kinder als eigenen Bereich nutzen können. Im Untergeschoss finden sich neben einem Bad, zwei Kinderzimmer, ein Mehrzweckraum und die Technikräume.

Die Energieeffizienzklasse 40 wurde mit einer 18 cm starken Dämmung, einem neuen Dachaufbau bei gleichbleibender Dachneigung, einer Pelletheizung, die die Fußbodenheizung versorgt und einer Photovoltaikanlage erreicht. Auch der offene Kamin im Wohnzimmer konnte erhalten werden.

Das gesamte Gebäude wurde neu abgedichtet.

Nach einer einjährigen Bauzeit erwachte das Gebäude aus seinem Dornröschenschlaf und ruht in dem neu angelegten Garten.

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